Kaffee HAGEine Weltmarke

Geschichte

Familienunternehmen wird Weltmarke

Seine Leidenschaft zum Kaffee fand der Bremer Ludwig Roselius im eigenen Familienunternehmen Roselius & Co., wo er sich auf den Import dessen spezialisierte und die Firma so zu einem der größten Kaffeeimporteure Europas werden ließ. Als sein Vater im Jahr 1902 mit nur 59 Jahren starb und Ärzte den Tod durch übermäßigen Kaffeegenuss diagnostizierten, suchte der junge Roselius nach einem Verfahren, um dem schwarzen Heißgetränk das giftige Koffein zu entziehen. Gemeinsam mit dem Handelschemiker Karl Wimmer und dem Chemiestudenten Johann Friedrich Meyer stieß er auf die Lösung, die er sich fortan als Entkoffeinierungsverfahren in Deutschland patentieren ließ.

Geschichte

Entstehung der Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft

Im Jahr 1906 gründete Roselius gemeinsam mit anderen Bremer Großhändlern und einem Startkapital von 1,5 Millionen Mark die Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft (Kaffee HAG) direkt am Holz- und Fabrikhafen im Bremen. Sie war das erste Unternehmen weltweit, das koffeinfreien Kaffee herstellen konnte und zählt heute zu einer der traditionsreichsten Marken überhaupt. Bereits ein Jahr später begann die Produktion in der neu errichteten Fabrikanlage, wobei bereits in der Anfangszeit 13.000 Pfund Kaffee täglich verarbeitet wurden.

Der erste koffeinfreie Kaffee13.000 Pfund täglich verarbeitet

Gründung der GesellschaftKonstante Entwicklung und erste Gewinne

1908–1911

Ludwig Roselius hatte von Anfang an eine klare Vision, um den koffeinfreien Kaffee möglichst schnell weltweit bekannt zu machen: Er verfolgte ein ganzheitliches Vermarktungskonzept mit einheitlicher Markengestaltung, sowohl bei dem Namen als auch bei der Verpackung, einer gleichbleibenden Qualität und stabiler Preispolitik. So entstanden bereits im Jahr 1908 unverkennbare Werbemotive und Slogans wie „Stahlharte Nerven durch Sport und Kaffee HAG“ und „Immer unschädlich! Immer bekömmlich!“. Kaffee HAG wurde als erstes Getränk bereits zu Stummfilmzeiten in Kinos beworben, im Jahr 1911 verzeichnete das Unternehmen die ersten Gewinne.

1911–1922

Trotz der massiven Auswirkungen des Ersten Weltkrieges mit erheblichen Preiserhöhungen und zeitweiligem Stillstand der Kaffeeproduktion gab Roselius nicht auf und suchte nach Alternativen für die Nutzung seiner Maschinen. Das Unternehmen wandte sich der Veredelung von Holz, bis der Import von Bohnenkaffee wieder möglich war.

Ab 1922 wurde wieder Kaffee HAG produziert, doch erst vier Jahre später konnte die Produktionsleistung der Vorkriegszeit erreicht werden. Neue Verbindungen ins Ausland wurden aufgebaut, neue Gesellschaften gegründet und das Exportgeschäft wurde koordiniert und ausgebaut.

Ab 1922 wurde wieder Kaffee HAG produziert, doch erst 1926 konnte die Produktionsleistung der Vorkriegszeit erreicht werden, neue Verbindungen ins Ausland wurden gelegt und neue Gesellschaften gegründet, das Exportgeschäft koordiniert und ausgebaut.

Suche nach AlternativenNot macht erfinderisch

KABA-Kakao und HAG-ColaErweiterung des Sortiments

1929–1979

1929 erweiterte Kaffee HAG sein Sortiment umAG sein Sortiment  das Kakaopulver Kaba und führte als Erkennungszeichen das berühmte „rote Herz“ als Markenzeichen auf der Verpackung ein. Während des Zweiten Weltkriegs wurde HAG-Cola als Heißgetränk für die Soldaten produziert.

Ab 1950 ergänzte die Kaffeemarke Onko das Sortiment. 1979 verkaufte schließlich der Sohn des Gründers Roselius die Firma an die US-amerikanische General Foods Corporation. Später wurde Kaffee HAG Teil von Kraft Foods, heute Mondelēz International.

Ab 2014

2014 fusionierten Mondelēz und der niederländische Hersteller D. E. Master Blenders ihre Kaffeemarken im Unternehmen Jacobs Douwe Egberts (JDE). Zwei Jahre später verkündete JDE die Schließung des Werks auf dem Kaffee-Hag-Gelände.

Auf dem Gelände befindet sich heute das HAG-Quartier, ein Areal für eine vielseitige gewerbliche Nutzung.

Ein Hochrangiges Bremer Denkmal

Das Fabrikgebäude

Der einzigartige Stil der Fabrikgebäude an der Hagstraße und am Fabrikenufer in der Bremer Überseestadt geht ursprünglich auf Hugo Wagner im Jahr 1906/07 sowie das Bremer Industriearchitekturbüro Hildebrand & Günthel in den Jahren 1914/15 zurück. Diese waren für die Erweiterung des Komplexes verantwortlich, hierbei entstand auch der beeindruckende Marmorsaal. Die Anlage gilt als bedeutendes Beispiel für die Reformbewegungen im Fabrikneubau und ist seit 2008 im Ensemble als hochrangiges Bremer Denkmal geschützt.

Zum Denkmalgeschützten Ensemble gehören:

Nach oben scrollen

Wir verwenden Cookies

Um diese Website zu betreiben, ist es für uns notwendig Cookies zu verwenden. Einige Cookies sind erforderlich, um die Funktionalität zu gewährleisten, andere brauchen wir für unsere Statistik und wieder andere helfen uns dir nur die Werbung anzuzeigen, die dich interessiert. Mehr erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.